…immer ärmer. Uns erreichen regelmäßig Berichte über die Entwicklung der Vermögen einhergehend mit der Nachricht, dass die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden. Dabei bemüht die Presse gerne die Metapher der Schere, die scheinbar „aufgeht“ und uns damit einprägsam die Ungerechtigkeiten der Welt näher bringt.
Treibende Kraft dabei sind die Armutsberichte, die uns durch den Paritätischen Wohlfahrtsverband und der Bundesregierung rechtzeitig vor Weihnachten erreichen. Ich frage mich, woher die das wissen, denn wer gibt schon freiwillig Auskunft über seine Vermögensverhältnisse. Genaueres hört man dazu von der englischsprachigen Forbes Zeitschrift, die uns die reichsten Personen der Welt präsentiert (http://www.forbes.com/billionaires/list/). Deutsche findet man auf dieser Liste ziemlich weit unten, deshalb wäre es interessant zu wissen, wie sich Reichtum bei uns in Deutschland darstellt.
Dazu folgende Überlegung: Über das Bruttoinlandsprodukt lassen sich rückwirkend die Daten über den Arbeitslohn feststellen. Das BIP zeigt auf seiner Verteilungsebene alle Einkommen, z.B. die Arbeitseinkommen der Beschäftigten. Zuverlässige Vermögensdaten erhält man über den Merry Lynch/Cap Gemini/Ernest&Young Vermögensreport, der auf Befragungswerten basiert, international angesehen ist und jährlich veröffentlich wird. Daraus entnehme ich die Vermögensdaten für Deutschland:
Die Arbeitseinkünfte der Beschäftigten in Deutschland lassen sich aus dem BIP ermitteln. Legt man die Gesamtzahl über die Anzahl der Arbeitnehmer, erhält man die Einkünfte pro Arbeitnehmer:
Fazit:
Die Zahl der Millionäre in Deutschland ist stark gestiegen, deren Vermögenswerte aber um 16% abgeschmolzen. Die Einkünfte der Arbeitnehmer sind im gleichen Zeitraum um 3% gesunken.
Mit anderen Worten: Immer mehr Reiche werden immer ärmer – die Armen!